Grabsteine
aus Kinderhand Deutschland 2003, 26 min. |
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Buch/Regie:
Frank Domhan, Henno Osberghaus
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Acht Stunden am Tag und
länger umklammert der 13jährige Sanjeev mit zwei anderen Jungen den
großen Presslufthammer. Die heftigen Vibrationen schütteln seinen
ganzen Körper, ohrenbetäubender Lärm schallt von den Wänden des
Steinbruchs zurück, der Staub verklebt Augen und Lunge. Diese indischen
Jungen arbeiten für Deutschland. 25 Millionen Euro pro Jahr machen die
indischen Grabsteinexporte allein nach Deutschland aus. Ein lukratives
Geschäft. Die deutschen und indischen Unternehmen der Steinbranche
bestreiten, dass es Kinderarbeit in den Exportsteinbrüchen gibt. Der
Film beweist erstmals, was bisher immer bestritten wurde: Kinder und
Sklaven in Schuldknechtschaft schuften in indischen Steinbrüchen bei
der Produktion von Grabsteinen und edlen Fassaden direkt für den
deutschen Markt. Der deutsche Marktführer für Grabsteine wird mit den
Ergebnissen der Recherche konfrontiert. Benjamin Pütter, der
Kinderrechtsexperte von Misereor, hat sich unter falscher Identität
eines Steinhändlers nach Indien aufgemacht, wo er gemeinsam mit
indischen Kollegen die
Arbeitsbedingungen in den Steinbrücken recherchiert. Auf seiner Reise
begleiten wir ihn – zum Teil mit versteckter Kamera. Wir entdecken
dabei nicht nur siebenjährige Kinderarbeiter und ganze Dörfer in
Schuldknechtschaft in den Steinbrüchen für den heimischen indischen
Markt. Wir halten auch im Bild fest, was bisher immer bestritten und
noch nie gezeigt wurde: Auch in den Exportsteinbrüchen arbeiten Kinder
ab zwölf Jahren – trotz strengstem Verbot durch die indische
Regierung. Jetzt machen Hilfsorganisationen und deutsche Steinmetze
mobil für den Kampf gegen diese „schmutzigen“ Steine. Pütter und
seine indischen Partner arbeiten an einem unabhängigen Kontrollsystem,
um Kinder- und Sklavenarbeit in den Exportsteinbrüchen in Zukunft zu
verhindern. Wie in der Teppichindustrie soll ein Siegel faire Steine aus
fairer Produktion und ohne Kinderhand garantieren. |
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