Hunger
nach Land Der Kampf der Landlosen in Brasilien Deutschland 2002, 30 min. |
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Buch/Regie: Peter Puhlmann Kamera: Eduardo Johnson Ton: Pablo Clemot Schnitt:
Karin Brost Fernsehanstalt/Produktion: SWR, Red. Peter Latzel Verfügbare
Formate: BETA-SP, VHS |
Sie dringen in Ländereien ein, die
ihnen nicht gehören und besetzen Land, das brach liegt. Die Landlosen
Brasiliens errichten Hütten aus schwarzen Plastikplanen und Stöcken
und bebauen das Land mit Bohnen, Mais, Maniok und Gemüse. Für ihre
Aktionen müssen sie einen hohen Preis bezahlen: Die Fazendeiros – die
Großgrundbesitzer – und oft genug auch die Regierung gehen gegen die
Landbesetzungen mit unbarmherziger Härte vor. Doch die Bewegung der
Landlosen (MST – Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) lässt
sich nicht zerschlagen, sondern erhält im Gegenteil immer mehr Zulauf.
Vier bis fünf Millionen Menschen gehören ihr mittlerweile an. Der Film
stellt zwei Frauen in Zentralbrasilien und im Nordosten vor, die sich
der MST angeschlossen haben, um ihre Träume vom eigenen Land zu
verwirklichen und damit ihre Familien ernähren zu können. Seit dem
Ende der Militärdiktatur 1985 sind in Brasilien mehr Menschen Opfer von
Gewalt infolge von Landkonflikten geworden als während der Militärdiktatur.
Über 1.200 Landlose wurden ermordet, nur in 86 Fällen wurde den Mördern
der Prozess gemacht. Ein Drittel – 60 Millionen – der
brasilianischen Bevölkerung lebt laut offiziellen Statistiken in Armut.
25 Millionen Menschen bekommen am Tag nicht genug zu essen. Etwa 1% der
Grundbesitzer kontrollieren 53% des brasilianischen Bodens – und
bestellen nur 0,14% davon. Der überwiegende Rest liegt brach. Gegen
diese spätfeudalen Verhältnisse richten sich auch die Bewegung der
Landlosen, die von der Regierung fordert, dass sie den Großgrundbesitzern
das brachliegende Land abkauft, um es zu verteilen. |
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Kontakt: SWR, 76522 Baden-Baden, Tel. 07221-929-2107, Fax 07221-929-4360, e-mail: Peter-Michael.Latzel@swr.de |