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    Lumumba
Frankreich, Belgien, Haiti, Deutschland 2000, 112 min.

 
 

Buch: Raoul Peck, Pascal Bonitzer Regie: Raoul Peck Kamera: Bernard Lutic Ton: Jean-Pierre Laforce Musik: Jean-Claude Petit Schnitt: Jacques Comets Darsteller: Eriq Ebouaney, Alex Descas, Théophile Moussa Sowie, Maka Kotto, Dieudonné Kabongo u.a. Fernsehanstalt/Produktion: JBA Productions; Entre chien et loup, Belgien ; Essential, Berlin ; Velvet S.A., Haiti; Arte Verfügbare Formate: 35 mm, VHS

   

Vom einfachen Postangestellten steigt er innerhalb kürzester Zeit zum Premier auf – noch dazu zum ersten Premierminister seines Landes: Patrice Lumumba führt den Kongo, ein Land von der Größe Westeuropas, in die Unabhängigkeit. Raoul Peck erzählt in seinem streng an den historischen Fakten orientierten Spielfilm die Geschichte des Patrice Lumumba, der, kaum an der Macht, durch politische Intrigen des Westens entmachtet und ermordet wird. Und weil sein Schicksal – jenseits dieser ebenso einzigartigen wie tragischen politischen Karriere – die Geschichte seines Landes bis heute vorzeichnet und in mancher Hinsicht auch zu einem Gleichnis für die Entkolonisierung des ganzen Kontinents wird, ist Patrice Lumumba zu jener legendären, fast mythischen Figur geworden, die den Aufbruch Afrikas in die politische Unabhängigkeit stellvertretend widerspiegelt. Als Präsident der Befreiungsbewegung Mouvement Nationale Congolaise (MNC) wird der junge Patrice Lumumba mehrfach inhaftiert, vertritt die Bewegung dann aber bei den offiziellen Gesprächen in Belgien, bei der die Bedingungen für die Entlassung des Landes in die politische Unabhängigkeit ausgehandelt werden. Seine Partei gewinnt die ersten Wahlen; er wird Premier, düpiert den belgischen König mit einer kämpferischen Rede bei der offiziellen Feier zur Unabhängigkeit des Landes und sieht sich schon bald schier unüberwindbaren Problemen gegenüber. Meuternde Soldaten weigern sich, länger dem Kommando ihrer noch immer belgischen Offiziere zu gehorchen und die rohstoffreiche im Südosten gelegene Provinz Katanga droht mit der Sezession. Lumumba möchte unter allen Umständen die Einheit des Landes erhalten, aber die USA, Belgien und die anderen westlichen Mächte haben andere Ziele. Dabei bedienen sie sich des ehrgeizigen jungen Mobutu, einem einstigen Weggefährten Lumumbas, der nun gegen ihn putscht und seine Hinrichtung durch ein Erschießungskommando einfädelt. Damit beginnen die dunklen Jahrzehnte der Diktatur von Mobutu Sese Seko, der die Demokratie als den Tod Afrikas beschwören wird.

 
     
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