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      Sindis letzte Chance
Billige Aidsmedikamente für Südafrika

Deutschland 2001, 45 min.

 
 

Buch/Regie: Michael Richter Kamera: Werner von Mayer-Myrtenhain Ton: Andrzej Walkusz Schnitt: Roswitha Patommel Fernsehanstalt/Produktion: WDR, Red. die story, Dieter A. Weimer Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

 

   

„In Südafrika sterben die Menschen an AIDS wie die Fliegen und wir können nichts tun. Denn die Medikamente, die die Krankheit in Schach halten würden, sind für fast alle Patienten unbezahlbar“. Sindi aus Kapstadt weiß, wovon sie redet. Vor zwei Jahren hat ein Arzt festgestellt, dass sie HIV-positiv ist. Und die Kosten für die Medikamente, die Sindis Leben verlängern würden, betragen ein Vielfaches dessen, was sie im Monat verdient. Die internationalen Pharma-Konzerne – darunter auch deutsche Filmen wie Boehringer/Ingelheim – haben immer wieder versprochen, erheblich verbilligte Mittel auf den südafrikanischen Markt zu bringen. Bisher ist nichts geschehen, vielmehr haben 39 weltweite Arzneimittelfirmen die südafrikanische Regierung verklagt, weil sie 1997 ein Gesetz verabschiedet hat, das die Herstellung von wirkungsgleichen Präparaten erlaubt, die erheblich billiger sind. Das Gesetz konnte deshalb bisher nicht in Kraft treten. Am 05. März 2001 hat der Prozess vor dem Obersten Gericht in Pretoria begonnen. Über vier Millionen an der tödlichen Immunschwäche erkrankte Südafrikaner hoffen, dass die Pharmakonzerne verlieren und sie endlich bezahlbare Medikamente bekommen können. Sindi ist mit vielen Mitgliedern der Selbsthilfeorganisation TAC – Treatment Action Campaign – zur Prozesseröffnung nach Pretoria gefahren, um an einer großen Demonstration gegen die Pharmakonzerne teilzunehmen. Seit dem Auftreten ihrer Krankheit kämpft Sindi mit dem TAC um bezahlbare Medikamente für alle HIV-positiven Patienten. Das Oberste Gericht nimmt die Arbeit von TAC so ernst, dass ihre Vertreter in dem Prozess gehört werden sollen. Ein erster Erfolg.

 
     
K
ontakt: WDR PG Inland, Appellhofplatz 1, 50667 Köln, Tel. 0221-220-2833, Fax 0221-220-4513, e-mail: gert.monheim@wdr.de