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Buch/Regie: Pedro Costa Kamera: Pedro Costa Ton: Philippe Morel, Matthieu Imbert Schnitt: Dominique Auvray Fernsehanstalt/Produktion: ZDF, Das kleine Fernsehspiel, Red. Jörg Schneider, Contracosta, Lissabon, Pandora Film, Köln Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

Am Rande der Metropole Lissabon gibt es nach wie vor die in den sechziger Jahren entstandenen Slums, die sogenannten „Barracas“. Der Filmemacher Pedro Costa lebte einige Zeit mit Vanda Duarte, einer jungen drogensüchtigen Frau, ihrer Schwester und ihren Freunden zusammen. In seinem Film zeigt er den Alltag der jungen Leute, die unter dramatischen Verhältnissen in diesem Slums leben. Wie Vanda stammen die Bewohner der „Barracas“ fast alle aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien, vor allem aus Mozambique und von den Kapverdischen Inseln. Dreh- und Angelpunkt des Films ist das Zimmer Vandas. In der Baracke ihrer Eltern teilt sie sich einem Raum mit ihrer Schwester Zita. Nur der Krach der Anrissbagger, die langsam Haus für Haus des Elendsviertels beseitigen, um einer neuen Schnellstraße Platz zu machen, dringt in das Dunkel der Hütte. Die Drogensucht bestimmt Vandas Alltag: ständig wartet sie auf den Dealer, lebt von Schuss zu Schuss und quält sich mit den schweren körperlichen Begleiterscheinungen. Nur selten begibt sich Vanda auf ihre kleine Tour durch die engen Gassen des Viertels, um mit dem Verkauf von Gemüse zum Unterhalt der Familie beizutragen. Pedro Costa bringt uns dieses kaum vorstellbare Leid mit viel Geduld nahe. Ohne künstliches Licht und mit festen Einstellungen hielt er fast ein Jahr lang das Leben der jungen Leute mit einer Digitalkamera fest. Dabei fand der Filmemacher mit seinen Protagonisten Szenen und Momente aus ihrem Leben, die sie dann spielten. Dabei entstand ein exakter, intensiver Einblick in die dramatischen Lebensverhältnisse von jungen Menschen, die in den dunklen Behausungen scheinbar für immer am Rande der Gesellschaft gestrandet sind. Ein Film über ein Slum, das man sich so mitten im vereinigten Europa kaum vorstellen mag.