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    Darwins Alptraum
Frankreich, Österreich, Belgien 2004, 107 min. OmU
 
 

Buch/Regie/Kamera: Hubert Sauper Ton: Cosmas Antoniadis
Sound Design: Veronika Hlawatsch
Schnitt: Denise Vindevogel Fernsehsender/ Produktion: Mille et une production, Paris, coop99 filmproduktion, Wien, Saga Film Brüssel, in Zusammenarbeit mit Arte und WDR Verfügbare Formate: 35 mm, VHS

   

Irgendwann in den 60er Jahren wurde eine fremde Fischart in den Viktoriasee in Ostafrika eingesetzt: der Nilbarsch. Dieses hungrige Raubtier hat es innerhalb von drei Jahrzehnten geschafft, fast den gesamten Bestand der ehemals 400 Fischarten auszurotten. Unternommen wurde dagegen jedoch nichts, denn bis heute sind die weißen Filets („Viktoriabarsch“) ein weltweiter Exportschlager. An den Ufern des größten tropischen Sees der Welt landen jeden Abend riesige Frachtflugzeuge, um am nächsten Morgen wieder in die Industrieländer es Nordens zu starten, beladen mit hunderten Tonnen frischer Fischfilets. In Richtung Süden jedoch ist eine andere Ladung an Bord: Waffen für die unzählbaren Kriege im dunklen Herzen des Kontinents. Dieser florierende globale Handel von Kriegsmaterial und Lebensmitteln hat an den Ufern des Sees eine seltsame Stimmung und Menschenmischung erzeugt, die der Film vorstellt: einheimische Fischer, Agenten der Weltbank, heimatlose Straßenkinder, afrikanische Minister, EU-Kommissare, tansanische Prostituierte, russische Piloten. „Massive Epidemien, Hungersnöte und die niemals endenden Bürgerkriege passieren beinahe unbeachtet vom Rest der Welt. Diese bewaffneten Konflikte sind seit dem 2. Weltkrieg bei weitem die blutigsten in der Geschichte. Wenn nicht total ignoriert, werden die Konflikte oft als Stammeskriege betitelt, wie etwa in Ruanda, Burundi oder Sudan. Der wahre Hintergrund ist aber meistens der Einfluss von internationalen Interessen und Rohstoffe“ (Hubert Sauper).

 
      Kontakt: Arsenal Filmverleih, Hintere Grabenstr. 20, 72070 Tübingen, Tel. 07071-9296-0, Fax 07071-9296-11, e-mail: info@arsenalfilm.de