Darwins
Alptraum
Frankreich, Österreich, Belgien 2004, 107 min. OmU |
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Buch/Regie/Kamera:
Hubert Sauper |
Irgendwann in den 60er
Jahren wurde eine fremde Fischart in den Viktoriasee in Ostafrika
eingesetzt: der Nilbarsch. Dieses hungrige Raubtier hat es innerhalb von
drei Jahrzehnten geschafft, fast den gesamten Bestand der ehemals 400
Fischarten auszurotten. Unternommen wurde dagegen jedoch nichts, denn
bis heute sind die weißen Filets („Viktoriabarsch“) ein weltweiter
Exportschlager. An den Ufern des größten tropischen Sees der Welt
landen jeden Abend riesige Frachtflugzeuge, um am nächsten Morgen
wieder in die Industrieländer es Nordens zu starten, beladen mit
hunderten Tonnen frischer Fischfilets. In Richtung Süden jedoch ist
eine andere Ladung an Bord: Waffen für die unzählbaren Kriege im
dunklen Herzen des Kontinents. Dieser florierende globale Handel von
Kriegsmaterial und Lebensmitteln hat an den Ufern des Sees eine seltsame
Stimmung und Menschenmischung erzeugt, die der Film vorstellt:
einheimische Fischer, Agenten der Weltbank, heimatlose Straßenkinder,
afrikanische Minister, EU-Kommissare, tansanische Prostituierte,
russische Piloten. „Massive Epidemien, Hungersnöte und die niemals
endenden Bürgerkriege passieren beinahe unbeachtet vom Rest der Welt.
Diese bewaffneten Konflikte sind seit dem 2. Weltkrieg bei weitem die
blutigsten in der Geschichte. Wenn nicht total ignoriert, werden die
Konflikte oft als Stammeskriege betitelt, wie etwa in Ruanda, Burundi
oder Sudan. Der wahre Hintergrund ist aber meistens der Einfluss von
internationalen Interessen und Rohstoffe“ (Hubert Sauper). |
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