Der
durstige Planet: Das Geschäft mit dem Wasser (Teil 4) Deutschland 2003, 26 min. |
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Buch/Regie:
Henno Osberghaus |
Die
Vereinten Nationen haben das Jahr 2003 zum „Internationalen Jahr des Süßwassers“
ausgerufen. Wasser – nach den Worten von Kofi Annan – ist „der
Konfliktstoff des 21. Jahrhunderts“. DW-TV
hat anlässlich des Süßwasserjahrs eine sechsteilige
Dokumentationsreihe produziert, eine ausführliche Auseinandersetzung
mit dem Rohstoff Wasser, das nach Meinung vieler Wissenschaftler bis zum
Jahr 2050 für die meisten Menschen wichtiger sein wird als Öl. Weltweit haben mehr als 1,2
Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mindestens
doppelt so viele sind nicht an ein Abwassersystem angeschlossen. Bevölkerungsexplosion
und Verschmutzung lassen Wasser immer knapper und deshalb zu einem
marktwirtschaftlichen Gut werden - zu einem Objekt des Welthandels. Längst
sind multinationale Konzerne in das Milliardengeschäft der Zukunft
eingestiegen und greifen nach den Wassermonopolen in Riesenstädten wie
Manila, Buenos Aires oder Djakarta. Auch deutsche Unternehmen mischen
mit: So ist RWE inzwischen der drittgrößte Wasserkonzern der Welt -
mit weit über 60 Millionen Kunden in rund 50 Ländern. Kommunen in
Geldnot, aber auch Regierungen und Entwicklungshilfeorganisationen
setzen immer mehr auf Privatisierung im Wassersektor. Wem aber gehört
das Wasser? Was darf Wasser kosten? Die Privatisierung ist heftig
umstritten: Die Befürworter argumentieren, dass nur so die Versorgung
ärmerer Bevölkerungsgruppen mit sicherem Trinkwasser verbessert werden
könne. Kritiker befürchten hingegen, dass die Versorgung
Profitinteressen untergeordnet wird - mit gravierenden Folgen für
Gesundheit und Umwelt und gerade für die Armen, die sich das Wasser
nicht mehr leisten können. Ist die Privatisierung nun Fluch oder Segen?
Anhand der praktischen Erfahrungen untersucht der Film Gründe und
Folgen der Wasserprivatisierung. Er lässt Gegner und Befürworter zu
Wort kommen und überprüft deren Argumente anhand der Wirklichkeit: Was
verbirgt sich hinter dem gewalttätigen Volksaufstand gegen den
US-Konzern "Bechtel" in Cochabamba in Bolivien? Wie gut
funktioniert die hochgelobte privatisierte Versorgung der Millionenstadt
Jakarta tatsächlich? Wofür steht der deutsche Sonderweg der
Public-Private-Partnership-Projekte im Rahmen der
Entwicklungszusammenarbeit? Warum privatisiert eine Metropole wie Berlin
ihre gut funktionierende Wasserversorgung und was hat das für
Konsequenzen? Und was wird aus den Ärmsten der Armen, etwa in Haiti,
die für kein wirtschaftlich denkendes Unternehmen von Interesse sind? |
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