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      Zur Ehe gezwungen. Frauen fliehen aus ihren Familien
Deutschland 2005, 45 min.
 
 

Buch/Regie: Renate Bernhard, Sigrid Dethloff Kamera: Boris Nachtigal, Frank Lange, Holger Seidel, Ali Hedjrat Schnitt: Knut Reinhardt Fernsehsender/ Produktion: CouRage, MDR, Red. Susanne Sturm Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

 
   

Sie sind in Deutschland geboren oder hier aufgewachsen. Doch nicht sie, sondern ihre Eltern werden ihren Ehepartner aussuchen. Viele Immigrantenfamilien halten auch nach jahrzehntelangem Leben im Gastland an den Traditionen ihrer Heimat fest und pflegen dabei einen Werte-Konservatismus, der sich mitunter im Herkunftsland schon überholt hat. Die Kinder der ersten oder zweiten Migrantengeneration, die aufbegehren und sich dem Willen der Eltern nicht mehr beugen wollen, müssen oft mit schwerer Gegenwehr rechnen. Die 15jährige Sultana zum Beispiel. Weil sie einen Freund hatte, musste sie damit rechnen, mit einem Witwer verheiratet, lebenslänglich als Sünderin behandelt und möglicherweise ermordet zu werden. Sie floh, verlor damit ihre gesamte Familie und jeden Rückhalt im Heimatland. Die yesidische Kurdin Naila (23) hat entgegen den Ehr-Gesetzen ihrer Familie einen Moslem geheiratet. Der Preis: Das Paar musste untertauchen und lebt nun in ständiger Angst, gewaltsam getrennt zu werden. Saniye (21) lebt derzeit im Zeugenschutzprogramm, weil sie um ihr Leben fürchten muss. Sie hatte den für sie schon als Kind ausgesuchten Cousin ausgeschlagen, lebte mit dem Mann ihrer Wahl. Als sie ein Kind erwartet, wird das Paar überfallen, der werdende Vater erschossen. Angeklagt ist ihr Bruder und zwei ihrer Cousins. Die 40jährige Fatma hat ihre eigene Zwangsverlobung, die Flucht den jahrelangen Kontaktbruch mit ihrer Familie in ihrem Buch "Hennamond" verarbeitet. Sie will die deutsche Öffentlichkeit aufklären und jungen Männern und Frauen Mut machen, für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Der Film zeigt sie auf einer Reise in die alte Heimat und beim Versuch, die Beweggründe ihrer Eltern zu verstehen .

 
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