Zur
Ehe gezwungen. Frauen fliehen aus ihren Familien Deutschland 2005, 45 min. |
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Buch/Regie:
Renate Bernhard, Sigrid Dethloff
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Sie sind in Deutschland geboren oder
hier aufgewachsen. Doch nicht sie, sondern ihre Eltern werden ihren
Ehepartner aussuchen. Viele Immigrantenfamilien halten auch nach
jahrzehntelangem Leben im Gastland an den Traditionen ihrer Heimat fest
und pflegen dabei einen Werte-Konservatismus, der sich mitunter im
Herkunftsland schon überholt hat. Die Kinder der ersten oder zweiten
Migrantengeneration, die aufbegehren und sich dem Willen der Eltern
nicht mehr beugen wollen, müssen oft mit schwerer Gegenwehr rechnen.
Die 15jährige Sultana zum Beispiel. Weil sie einen Freund hatte, musste
sie damit rechnen, mit einem Witwer verheiratet, lebenslänglich als Sünderin
behandelt und möglicherweise ermordet zu werden. Sie floh, verlor damit
ihre gesamte Familie und jeden Rückhalt im Heimatland. Die yesidische
Kurdin Naila (23) hat entgegen den Ehr-Gesetzen ihrer Familie einen
Moslem geheiratet. Der Preis: Das Paar musste untertauchen und lebt nun
in ständiger Angst, gewaltsam getrennt zu werden. Saniye (21) lebt
derzeit im Zeugenschutzprogramm, weil sie um ihr Leben fürchten muss.
Sie hatte den für sie schon als Kind ausgesuchten Cousin ausgeschlagen,
lebte mit dem Mann ihrer Wahl. Als sie ein Kind erwartet, wird das Paar
überfallen, der werdende Vater erschossen. Angeklagt ist ihr Bruder und
zwei ihrer Cousins. Die 40jährige Fatma hat ihre eigene
Zwangsverlobung, die Flucht den jahrelangen Kontaktbruch mit ihrer
Familie in ihrem Buch "Hennamond" verarbeitet. Sie will die
deutsche Öffentlichkeit aufklären und jungen Männern und Frauen Mut
machen, für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Der Film zeigt sie
auf einer Reise in die alte Heimat und beim Versuch, die Beweggründe
ihrer Eltern zu verstehen |
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