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Flucht vor dem Krieg. Mädchenschicksale im Kongo
Deutschland 2007, 20 min.
 

 
 

Buch/Regie: Stefanie Landgraf, Johannes Gulde Kamera: Johannes Gulde Ton: Ralph P. Bienzeisler Schnitt: Stefanie Landgraf, Johannes Gulde Fernsehanstalt/Produktion: Terra Media Corporation Verfügbare Formate: BETA-SP, VHS

 

   

Von den bis heute andauernden Kämpfen vorwiegend im Osten der DR Kongo sind in den letzten sechs Jahren schätzungsweise 1 Million Menschen im Land auf der Flucht. Die Situation der Binnenflüchtlinge ist oft schwieriger als die derjenigen, die eine Grenze überquert haben, weil sie kein Recht auf internationalen Schutz haben. Der UNHCR kann Binnenflüchtlinge nur unterstützen, wenn die Regierung einem Mandat zustimmt. Die meisten Flüchtlinge im Land enden in den Slums der größeren Städte im West- und Zentralkongo und erhalten in der Regel nur Hilfe von engagierten NGOs. Viele dieser Familien sind schwer traumatisiert. Sie haben unterwegs Angehörige verloren, wurden von Militärs verfolgt, geplündert und vergewaltigt. Mit diesen schrecklichen Erlebnissen werden die Familien oft allein nicht fertig, auch wenn sie sich in Sicherheit bringen konnten. Die internationale Kinderrechtsorganisation BICE-Deutschland unterstützt solche Familien therapeutisch und wirtschaftlich. Dabei geht sie vor allem auf die Mädchen zu, denn sie sind in diesen Situationen am meisten benachteiligt. Die Eltern, in der Regel mittellos, schicken bevorzugt die Söhne zur Schule. Die Mädchen müssen zu Hause bleiben, den Hauhalt führen und oft Geld für die Familie hinzuverdienen. Nicht selten müssen sie sich prostituieren, um zu überleben. Ohne Ausbildung haben sie keine Chance mehr, sich später einmal selbständig zu machen. BICE betreut Mädchen, übernimmt das Schulgeld und fördert Eltern mit Kleinkrediten. Der Film begleitet die 13jährige Marlène und die 16jäährige Yvette. Beide waren über drei Jahre lang auf der Flucht. Marlène, ihre Mutter und ihre sechs Geschwister verloren unterwegs den Vater, der bis heute als vermisst gilt. Yvette hat als einzige ihrer Familie überlebt. Ihr Vater kam als Soldat um, ihre Mutter und ihre beiden Geschwister sind während der Flucht verhungert.
 

 
      Kontakt: FWU, Bavaria-Film-Platz 3, 82031 Grünwald, Tel. 089-64970, e-mail: info@fwu.de