Poesie einer
Revolte. Die unerreichte Kunst der Gleichheit |
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Buch/Regie: Michael Westrich Kamera: Simon Huber Ton: Tobias Hirsbrunner Musik: Stefan Stelzer Schnitt: Tobias Hirsbrunner Fernsehanstalt/Produktion: magFilm Verfügbare Formate: DVD
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„Paris brennt“,
titeln die Zeitungen am 27.10.2005 und tragen die Nachricht von den „emeutes“,
den Unruhen in den Satellitenstädten von Paris in die Welt. Erstmals
seit dem Algerienkrieg werden nächtliche Ausgangssperren verhängt und
der Innenminister kündigt an, er werde die „verlorenen Territorien der
Republik mit dem Hochdruckreiniger vom Gesindel befreien“. „Verloren“,
weil alle Indizien dafür sprechen, dass die Integration der Migranten in
jenen „Problemvierteln“ gescheitert ist. Stimmt das? Und was heißt: die
Integration ist gescheitert? Darryl Evans gilt als der wichtigste
sozialrealistische Fotograf der afrikanischen Diaspora in Paris. Als
gebürtiger Südafrikaner hat er Zugang zur Community der Einwanderer- und
gleichzeitig Nähe und kritische Distanz zur französischen Gesellschaft.
Seine Sicht wird ergänzt, ausgemalt und unterstützt von Loic, dem Kopf
einer Rap-Formation so genannter Jugendlicher mit Migrationshintergrund,
die in den Vorstädten von Paris aufgewachsen sind. Ihre Lieder wirken
wie ein Soundtrack zu den Aufständen, in ihnen sagen sie Frankreich und
der Benachteiligung von Migranten den Kampf an. Was sie mobilisiert ist
die innere Entzweiung, das Gefühl, „französisch“ zu sein und der
Eindruck, es nicht gleichberechtigt sein zu dürfen. Der Autor des Films
geht tiefer und versucht, auf einer künstlerischen Ebene dieses
Konfliktpotential auszuleuchten. Evans neues Buchprojekt fragt nach dem
Umgang zweier Kulturen miteinander in der Kunst. Dazu portraitiert und
interviewt er afrikanische Künstler in Frankreich. Eine der
Künstlerinnen heißt Afi Nayo, sie vermischt afrikanische Wurzeln und
französische Einflüsse – und zieht daraus Schlüsse. Kann Kunst als
Spiegel der Gesellschaft Aufschluss geben? |
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