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Prestes Maia. Freiheit in Beton
Deutschland 2009, 54 min. 

 

 
 

Buch/Regie: Jonas Ginter, 
Levin Peter
Kamera: Levin Peter, Florian Pfeifer
Ton: Albrecht Schuch, Luise Walter de Souza
Schnitt: André Nier
Fernsehanstalt/Produktion: ZDF/Arte, red. Martin Pieper
Verfügbare Formate: DVD, BETA-SP, DigiBETA

   

In Sao Paulo, dem größten Wirtschaftsstandort Lateinamerikas, könnten die Kontraste zwischen Arm und Reich kaum größer sein. Die 20-Millionen-Metropole will ganz nach oben und den Menschen ganz unten bleibt nur eine Chance: Sich zusammen zu schließen und zu kämpfen, um den Anschluss an die Megastadt und ihre aufstrebende Gesellschaft nicht zu verlieren. Tausende Obdachlose brechen leer stehende Häuser auf und nehmen sich, was sie brauchen: Ein Dach über dem Kopf und vier Wände für sich und ihre Familien. Die MSTC (Movimento Sem Teto do Centro = Bewegung der Obdachlosen im Zentrums) hat sich als Solidarbewegung organisiert. Den insgesamt 600.000 fehlenden Wohneinheiten stehen 650.000 ungenutzte Immobilien gegenüber. Ihre Antwort: Besetzungen. 15 Häuser meist alte, leerstehende Fabrikgebäude sind derzeit in Sao Paulo okkupiert. Mitten im Zentrum der größten Stadt Brasiliens steht  „Prestes Maia“, das größte besetzte Haus Lateinamerikas mit 468 Familien auf 22 Stockwerken.
Den Mächtigen und Reichen ist das besetzte Haus ein Dorn im Auge. Für Geringverdiener und Obdachlose soll es keinen Platz im Zentrum geben. Deshalb muss „Prestes Maia" zerschlagen werden. Im Frühsommer 2007 lassen sich die Besetzer aus „Prestes Maia“ kaufen und ziehen in die Sozialghettos weit außerhalb der Stadt. Zu spät merken sie, dass sie ihre stärkste Waffe, die „Kraft der Gemeinschaft“ damit verloren haben. Aber die Bewohner geben nicht auf. Der Film zeichnet die Geschichten der Hausbesetzer nach. Beeindruckt von der brasilianischen Radikalität und der Kraft dieses Aktionsbündnisses begleitet der Film drei ehemals Obdachlose bei ihrem Kampf um Wohnraum und sucht Eckpunkte für die Erschaffung eines humanistischen Koordinatensystems, das in einer marktwirtschaftlich globalen Welt nicht zu greifen scheint, für dessen Ideale es sich aber zu kämpfen lohnt.

 

 
      Kontakt: Gebrueder Beetz Filmproduktion Hamburg, Eppendorfer Weg 93a, 20259 Hamburg, Tel. 040-76973070, Fax 040-76973065, e-mail: hamburg@gebrueder-beetz.de