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Wie der Schuhplattler nach Südafrika kam. 
Eine musikalische Reise mit der Biermösl Blosn

Plattln in Umtata, Langfassung (92 min.)

Deutschland 2008, 58 min. 

 

 
 

Buch/Regie: Peter Heller
Kamera: Otmar Schmid, Klaus Lauterbacher
Ton: Gregor Kuschel
Musik: Biermösl Blosn
Schnitt: Thomas Balkenhol
Fernsehanstalt/Produktion: WDR, Red. Wolfgang Landgraeber, BR, Red. Christel Hinrichsen, Filmkraft Filmproduktion
Verfügbare Formate: DVD, DigiBETA

   

Wie kam der Schuhplattler nach Südafrika? Antwort: er war schon immer da, in Gestalt des Gumboot-Tanzes. Erfunden hatten ihn vor fast 100 Jahren die schwarzen Minenarbeiter, die in den Gold- und Diamantengruben des Apartheidstaates schufteten. Ihnen war das Sprechen unter Tage verboten, aus Angst, sie könnten sich zu wilden Streiks oder Aufständen gegen ihre Unterdrücker verabreden. Um dennoch kommunizieren zu können, erfanden die Arbeiter Zeichen: sie schlugen mit flacher Hand auf ihre Gummistiefel, Codes, die nur sie verstanden. An den Feierabenden in ihren Barackensiedlungen, wurde daraus ein rhythmischer Tanz: der Gumbootdance. Um Näheres über seine Herkunft zu erfahren, machte sich das Bayerische Volksmusiktrio der Biermösl Blosn auf eine Erkundungsreise ins südliche Afrika. Beim gemeinsamen Musizieren und Tanzen in Johannesburg, Kapstadt und Umtata, dem Geburtsort Nelson Mandelas, entstand ein witzig-ernster kultureller Dialog, Faszinierend, wie südafrikanische und namibische Musiker bayerische Landlermelodien aufnehmen und fortspinnen, als seien sie in Bayern geboren, wie Schuhplattler und Gumbootdance verschmelzen. Christoph, Hans und Michael Well reisten mit Kind und Kegel nach Südafrika, mit Alphorn, Tuba, Trompete und 23 anderen Instrumenten. Der rhythmische Zweikampf zwischen den Alpenpartisanen und ihren schwarzafrikanischen Herausforderern entspinnt sich an den Straßenecken und setzt sich bei gemeinsamen Auftritten in den Mehrzweckhallen der riesigen Townships fort. Und weil Hansi, Michael und Stofferl Well kritische und neugierige Reisende sind, fließt in den Film viel an Information über Lebensumstände und Schicksale ihrer musikalischen Partner, über heutigen Rassismus und die Apartheid der Vergangenheit ein.

 

 
      Kontakt: Filmkraft Filmproduktion, Dantestr. 27, 80637 München, Tel. 089-174290, 
Fax 089-17877803, e-mail: filmkraft@t-online.de