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    Blutige Schätze – der Antikenhandel und der Terror
Deutschland 2011, 44 min.
 
 

Buch/Regie: Rainer Fromm, Michael Strompen, Kristian Lüders
Kamera: Chris Caliman
Ton: Christian Weigand

Fernsehsender/Produktion: 
ZDF, HR Politik und Zeitgeschichte, Christian Dezer

    Zehntausende von Sammlern in aller Welt jagen nach den Schätzen vorchristlicher Kulturen, die auch als Statussymbole und Geldanlagen taugen. Doch fast überall auf der Welt ist die Ausfuhr historischer Stücke verboten. Dennoch werden Jahr für Jahr Tausende neue und gänzlich unbekannte Antiken auf den Markt gespült. Nur schwer vorstellbar, dass all diese Objekte legal nach Deutschland gekommen sein sollen. Über ein Jahr recherchierte ein ZDF-Autorenteam bei Polizeifahndern, Kunstliebhabern, ehemaligen Schmugglern und aktiven Händlern. Das Ergebnis: Viele Branchenvertreter scheren sich nicht um die Herkunft ihrer Ware, sogar dann nicht, wenn sie aus dem Dunstkreis diktatorischer Warlords oder radikal-islamischer Rebellen stammt. Christian Manhart, Chef der UNESCO Sektion für Museen und Kulturgüter, sieht hinter Raubgrabungen zwar meist den „armen Dorfbewohner“, der versucht, der Armut zu entkommen. Doch die Auftragsgeber seien immer wieder Kriegsfürsten. Bei ihnen vermische sich der Kunsthandel mit Waffen und Drogen. Nach seiner Einschätzung gehe der Profit des Handels mit geraubter Kunst „in die Milliarden“. Axel Poels, Leiter der belgischen Polizeiabteilung „Kunstkriminalität“ spricht offen aus, was die gesamte Kunstszene weiß: „Zum Beispiel in Afghanistan führen die Taliban einen Krieg gegen den Okzident, gegen die Regierung, und die finanzieren diesen Krieg mit Drogen und gestohlenen Kunstgegenständen. Wenn man weiß, dass einige der Artefakte von den Taliban verkauft werden, um ihren Krieg zu finanzieren, dann kann man natürlich auch sagen, dass ein bisschen Blut an gestohlenen Artefakten klebt“.

 
      Kontakt: ZDF HR Politik und Zeitgeschichte, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-14535,
Fax 06131-70-14979, e-mail: dezer.c@zdf.de