Ein guter Fang
Deutschland 2010/11, 34 min. |
|||||
Buch/Regie: Dissa Preira,
Saliou Sarr, Bernardo Ruebe, Pape Malick Samb, Peter Heller
|
Fisch war die wichtigste Quelle von Protein für
die Menschen in Senegal. An den kleinen Kiosken der Dörfer entlang der
Küste Westafrikas sind neuerdings Konserven aus Spanien, Portugal und
Marokko aufgetaucht. Die Frauen müssen sich mit Sardinendosen behelfen,
der eigene Fisch ist zu rar und teuer. Die Fangfische, seit Urzeiten der
Reichtum der Leute von der Küste, bleiben
aus. Moderne Trawler haben die eigenen europäischen Küsten nahezu
leergefischt, dann haben sie sich die alten Fischgründe Westafrikas
vorgenommen. Und buntbemalte Großpirogen im Auftrag reicher Unternehmer
aus den großen Städten Afrikas vollenden das Werk der Armut. Die
kleinen Holzpirogen der einfachen Fischer dagegen haben keine Chance
mehr. Europa, das Land der Träume und Ort der Sehnsucht, ist für viele Menschen an den westafrikanischen Küsten die reiche Fremde. Der eigenen Existenzgrundlage beraubt, versuchen Fischer mit ihren Pirogen auf die Kanarischen Inseln zu gelangen oder auf den großen Schiffe anzuheuern und beteiligen sich so an den Vernichtung der eigenen Umwelt. Todesmutig ziehen sie über die Meere, Gesandte der Familie zu deren Lebensversicherung. Und das Geld für die illegalen Schlepper nach Europa wird von den Müttern aufgebracht, genau jenen, die damit oftmals die Söhne und Männer für immer verlieren. Auch wenn große Erwartungen auf den jungen Männern lasten, die Reise übers Meer anzutreten, suchen doch nicht mehr alle ihr Heil in der Flucht nach Europa. Mittlerweile gibt es Dörfer, die so viele Söhne und Ehemänner verloren haben, dass ein Umdenken begonnen hat. Die zurückgebliebenen Frauen haben genug vom Warten und Leiden. Sie schließen sich zusammen und engagieren sich in Projekten, die an der Veränderung der eigenen Not ansetzen und Bewusstseinsarbeit gegen die Flucht in das erkaltete Europa bei den Nachbarsfamilien leisten.
|
||||
Kontakt: Peter Heller
Filmkraft Filmproduktion, Dantestr. 27, 80637 München, Tel. 089-174290, e-mail: filmkraft@t-online.de |