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    „... und morgen hole ich mir dein Kind!“
Erziehung in Benin/Westafrika

Deutschland 2010, 29 min.
 
 

Buch/Regie: Luten Leinhos
Kamera: Luten Leinhos
Schnitt: Sandra Ventriglia
Fernsehsender/Produktion: 
3sat, Red. vivo, B. Grüninger

    „... und morgen hole ich mir dein Kind!“ – was für uns nach einer Drohung aus dem Märchen klingt, ist zum Beispiel im Norden von Benin ganz normal. Bei den Mokollée gibt es eine Lebensweisheit: „Ein Kind gehört Dir nicht allein“ – und die beschreibt eine Tradition. Kinder werden nicht von ihren leiblichen Eltern aufgezogen, sondern in Pflegefamilien. Mädchen mit zwei bis drei Jahren, Jungen mit fünf bis sechs Jahren. Sie haben oft keinen Bezug mehr zu ihrer Herkunftsfamilie. Und doch gibt es immer wieder Kinder, die den Weg zurück zur leiblichen Mutter finden. Der Kodex verlangt, dass diese das Kind abweist. Konflikte scheinen – aus unserer Sicht – vorprogrammiert. Warum geben die leiblichen Eltern ihre Kinder weg und nehmen dafür andere auf? Biologische Elternschaft spielt keine Rolle, sie wird sogar verschwiegen. Der tiefere Sinn: Nur wenn Kinder nicht verwöhnt werden, so die Mokolée, können sie später auf eigenen Beinen stehen. Luten Leinhos begleitet eine Ethnologin der Universität Bayreuth in den Norden Benins. Er zeigt Wertvorstellungen und Normen, die unseren Maßstäben nicht entsprechen und zum Nachdenken über unsere Vorstellungen von Erziehung und Zusammenleben anregen.
 
      Kontakt: 3sat, Red. Vivo, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-17745, Fax 06131-70-16489, e-mail: grueninger.b@zdf.de