Die Algenbäuerinnen von Sansibar
Deutschland 2011, 43 min.
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Buch/Regie: Sylvia Strasser Kamera:
Mark Falk
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Die Inselgruppe Sansibar vor der Küste
Tansanias ist ein tropisches Naturparadies. Aber das Leben der Bevölkerung
ist von paradiesischen Zuständen weit entfernt. Im Kampf gegen Armut
und Arbeitslosigkeit sind die größten Hoffnungen heute mit zwei für
Sansibar noch jungen Wirtschaftszweigen verknüpft: mit dem Tourismus
und mit der Algenzucht. Jeden Tag gehen die Frauen von Paje und Kidoti
hinaus in den Indischen Ozean. Sie bestellen ihre Felder und bringen die
Ernte ein, bevor die Flut die Gezeitenzone wieder mehrere Meter unter
Wasser setzt. Der Anbau von Rotalgen ist die Lebensgrundlage der Algenbäuerinnen
von Sansibar, ein zeitaufwendiges, schlecht bezahltes Geschäft.
Trotzdem war seine Einführung eine kleine Revolution. Zum ersten Mal
verdienen auch Frauen in den traditionell armen Küstenregionen Geld und
tragen zum Unterhalt der Familien bei. Mit dem Lebensstandard steigen
das Selbstbewusstsein und die soziale Anerkennung der Frauen in den
muslimischen Dorfgemeinschaften. Mit Unterstützung der Meeresbiologin
Dr. Flower Msuya konnten die Algenbäuerinnen nicht nur den Ertrag
verbessern, sie regte die Frauen auch an, die Meerespflanzen und deren
Reichtum an vielfältigen Wirkstoffen selbst weiterzuverarbeiten, um die
Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt zu verringern und höhere Gewinnen zu
erzielen. Deshalb stellen sie aus den Algen Seifen, Körperlotionen und
andere Naturprodukte her. Ein Experiment, bei dem auch die Algenexpertin
immer wieder Neuland betritt. An den Küsten Sansibars stellen die
Algenbäuerinnen inzwischen eindrucksvoll unter Beweis, dass sich auch
mit einfachen Mitteln erstaunlich viel bewegen lässt. Mit dem Anbau und
der Weiterverarbeitung der Algen vor Ort nimmt der Traum von einer
besseren Zukunft bereits konkrete Formen an, Hand in Hand mit der Natur.
Entstanden ist ein neuer Wirtschaftszweig, von dem nicht nur die Frauen,
sondern die gesamte Inselwelt profitiert.
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Kontakt: ZDF/Arte, e-mail: abada.m@zdf.de |