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    Woodstock in Timbuktu
Deutschland 2011, 90 min.

 

 
 

Buch/Regie: Désirée von Trotha Kamera: Britta Mangold, Dietrich Mangold Schnitt: Nicole Joens, Philip Joens
Ton:
Thorsten Bolzé Fernsehsender/Produktion: CindigoFilm GmbH, WDR
Red. Jutta Krug

    Für drei Tage und Nächte fand im Januar 2011 das 11. International „Festival au Désert“ in den Dünen vor Timbuktu (Mali) statt. Dazu eingeladen haben Touareg oder - besser gesagt - Kel Tamaschek, wie sich die Sahara-Nomaden selbst nennen. Das Festival bietet eine Plattform für die Begegnung mit diesem legendären Volk, das sich in Zeiten der Globalisierung zum Widerstand aufgerufen fühlt. Die nomadische Lebensweise der Kel Tamaschek findet sich in einer politischen und wirtschaftlichen Landschaft wieder, die den Fortbestand ihrer Kultur bedroht. Anspruchsvolles Ziel des Festivals ist, sich in diesem spannungsgeladenen Umfeld für dauerhaften Frieden einzusetzen. Auch international bekannte Musiker der Kel Tamaschek begegnen dieser Herausforderung, und drei Bands werden in dem Film vorgestellt. AMANAR wehrt sich in seinen Texten gegen die zunehmende Diskriminierung der Kel Tamaschek. Seit dem Ende der französischen Kolonialzeit auf fünf Länder der Sahara verteilt und durch Staatsgrenzen geteilt, werden die Nomaden immer mehr zu Außenseitern. An den Rand der Gesellschaft gedrängt, ist ihre Kultur dem Untergang geweiht, wenn nicht gemeinsam dagegen angegangen wird. TARTIT ist eine Frauenband. Nachdem ihre Mitglieder in der 1990er Rebellion aus ihrer Heimat fliehen mussten, begannen die Frauen in einem Flüchtlingslager in Burkina Faso gegen die lähmende Trostlosigkeit des Exils zu musizieren. In ihren Liedern geht es um Sehnsucht und Liebe. Und sie erheben ihre Stimmen gegen Wassermangel, Krieg und staatliche Ungerechtigkeiten. Bei den Kel Tamaschek leben Frauen und Männer traditionell gleichberechtigt – auch eine Tatsache, die zu Spannungen mit benachbarten afrikanischen Kulturen führt. Die Gruppe BOMBINO macht weltweit Karriere. Im Zentrum ihrer poetischen Liedtexte steht der Fortbestand der bedrohten Kultur und der eigenen Sprache. Auch warnen Bandmitglieder vor den Folgen weltweit zunehmender Gier nach Rohstoffen. Das Festival wehrt sich gegen Vorurteile. Man spricht offen über wachsende Bedrohung des saharischen Friedens durch militante Islamisten/Salafisten und den Wunsch nach einem dauerhaften Frieden in der Region und vertiefter Freundschaft mit dem Westen.

 
     

Kontakt: CindigoFilm GmbH, Römerstr. 26, 80803 München, Tel. 089 33088815 ,
e-mail: nicole.joens@cindigofilm.de