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    AIDS – Erbe der Kolonialzeit
Deutschland 2014, 52 Min.

 

 
 

Buch/Regie: Carl Gierstorfer
Kamera: Renaat Lambeets
Ton: Luc Cuveele u.a.
Musik: Tim Stanzel u.a.
Schnitt: Marcel O. Riedel
Fernsehsender/Produktion: ZDF/Arte, Red.
Linde Dehner, docdays productions, YUZU Productions, CONGOO

   

Seit seiner Entdeckung vor 30 Jahren hat HIV der Wissenschaft zahllose Rätsel aufgegeben. Woher kam das Virus? Und wie konnte es sich zur schlimmsten Pandemie unserer Zeit entwickeln? Wissenschaftler aus Belgien, den USA und dem Kongo begeben sich auf Spurensuche. Sie finden Hinweise auf den Ursprung des Virus um das Jahr 1900 im Herzen Afrikas. Dort bereiteten die Kolonialmächte mit ihrer brutalen Ausbeutung des Kontinentes der AIDS Pandemie den Weg. Infektionskrankheiten sind weltweit auf dem Vormarsch: SARS, Vogelgrippe, HIV und jetzt Ebola fordern jährlich tausende Tote und bringen ganze Länder an den Rand des Abgrunds. HIV tötete bislang fast 40 Millionen Menschen; weitere 30 Millionen sind infiziert. Neben der Suche nach einem Impfstoff ist die größte Herausforderung, die Dynamik der AIDS Pandemie zu verstehen. Nach Jahrzehnten interdisziplinärer Forschung haben Virologen, Biologen und Historiker die Spuren des AIDS Virus bis zu seinen Anfängen zurückverfolgt. In Krankenhäusern und Laboren in der Demokratischen Republik Kongo stießen die Forscher auf ein Archiv von Gewebeproben aus der Kolonialzeit. Demzufolge grassierte bereits Anfang der 1960er Jahre eine Epidemie in Afrika. Haben die Kolonialherren mit ihrer rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur die Ausbreitung erst möglich gemacht? Über mehrere Jahre folgte Carl Gierstorfer Wissenschaftlern auf ihrer Suche nach dem Ursprung von HIV. Teils wissenschaftliche Reportage in von Kriegen und Korruption zerrütteten Ländern Afrikas, teils historische Analyse, eröffnet dieser Film eine neue Perspektive auf die AIDS-Pandemie und stellt die Frage, wie sich mit diesem Wissen neuartige Erreger frühzeitig bekämpfen lassen.

 
     

Kontakt: ZDF/Arte, Redaktion Wissen, 55100 Mainz, Tel. 06131-70-16231,
e-mail: abada.m@zdf.de